Kohlendioxid (CO2) und Kohlensäure für Gewerbe & Industrie

Sollen Getränke erfrischend sprudeln, versetzen Hersteller diese mit Kohlensäure. Sie pressen Kohlendioxid (CO2) in Wasser oder Soft-Drinks und karbonisieren die Flüssigkeiten. Aber nicht nur da: In der chemischen Industrie ist Kohlendioxid unter anderem wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von stickstoffhaltigen Düngemitteln, aber auch in anderen technischen Bereichen lässt sich Kohlendioxid sinnvoll verwenden.

Karbonisiertes Wasser mit Kohlensaeure in einem Glas

Gasido.de zeigt, welche Bereiche das üblicherweise sind. Wir informieren über die Herstellung und zeigen auf, wie gewerbliche oder industrielle Nutzer Kohlendioxid beziehen, lagern und verwenden können.

Die Themen im Überblick

Kohlensäure entsteht bei der Reaktion von Wasser mit Kohlendioxid

Auch wenn viele nicht wissen, wie Kohlensäure eigentlich entsteht, ist sie doch häufig bekannt. Denn sie lässt Wasser und andere Getränke erfrischend sprudeln. Technisch gesehen handelt es sich dabei um das Produkt von Wasser und CO2. Pressen Hersteller Kohlendioxid unter hohem Druck in eine Flüssigkeit, verbindet sich das Gas mit dem enthaltenen Wasser zu H2CO3 – der sogenannten Kohlensäure. Das funktioniert besser, je höher der Druck des Gases und je niedriger die Temperatur der Flüssigkeit ist.

Kohlendioxid ist ein flüchtiges Gas und verlässt Flüssigkeiten schnell

Das zum Karbonisieren nötige Kohlendioxid (CO2) ist jedoch flüchtig. Es verlässt Flüssigkeiten aus geöffneten Behältern sehr schnell und geht in die Atmosphäre über. Aus diesem Grund ist es nötig, Kohlensäure erst spät entstehen zu lassen oder mit dem Gas versetzte Flüssigkeiten in geschlossenen Behältern zu lagern. Ein Beispiel für Ersteres ist die Zapfanlage, die Getränke mit Kohlendioxid versetzt. Geschlossene Behälter kommen hingegen in der Getränkeindustrie zum Einsatz. Hier lagern Mineralwasser und Soft-Drinks in verschlossenen Flaschen oder Behältern.

Die wichtigsten Eigenschaften des technischen Gases im Überblick

Bei Kohlendioxid oder Kohlenstoffdioxid, wie der Ausgangsstoff für Kohlensäure auch heißt, handelt es sich um ein Gas. Es besteht aus Kohlenstoff sowie Sauerstoff und ist ein Bestandteil des weltweiten Kohlenstoffzyklus. Von Natur aus ist das Gas, das etwa 0,04 Prozent unserer Einatemluft ausmacht, nicht brennbar, sauer sowie farblos. Es gilt als wichtiges Treibhausgas und trägt zur Klimaerwärmung bei. Letzteres gilt jedoch nur dann, wenn durch Verbrennung und andere Prozesse mehr Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt als auf natürliche Weise.

Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Eigenschaften von Kohlendioxid im Überblick.

KriteriumBeschreibung
SummenformelCO2
BezeichnungenKohlenstoffdioxid, Kohlendioxid, Kohlensäuregas, E290, R744
Erscheinungfarb- und geruchloses Gas (bei hoher Konzentration scharfer bis saurer Geruch)
Dichte1,98 kg/m³ (0 °C und 1013 hPa)
Tripelpunkt−56,6 °C und 5,19 bar
Sublimationspunkt−78,5 °C und 1013 mbar
Kritischer Punkt31,0 °C und 73,8 bar
Dampfdruck5,73 MPa (20 °C)
Löslichkeit in Wasser3,3 g/l bei 0 °C, 1,7 g/l bei 20 °C, jeweils bei 1013 hPa

Eine Besonderheit von Kohlendioxid ist, dass es bei sehr niedrigen Temperaturen in fester Form vorliegt. Erhitzt man das sogenannte Trockeneis, geht es direkt in die Gasform über, ohne Flüssigkeiten zurückzulassen. Experten sprechen bei diesem Vorgang von der Sublimation, die für viele technischen Prozesse und Anwendungen besonders günstig ist.

Natürliche und technische Quellen für Kohlendioxid kommen infrage

Geht es um die Gewinnung von CO2 zum Einsatz in Gewerbe und Industrie, kommen verschiedene Quellen infrage. Ein Beispiel dafür ist die quelleigene Kohlensäure, die in vulkanreichen Gebieten entsteht. Hier nimmt Wasser Kohlendioxid auf, wenn es durch unterirdische Gesteinsschichten sickert. Darüber hinaus entsteht der Rohstoff als Nebenprodukt technischer Prozess. So zum Beispiel bei der Fermentation oder in der chemischen Industrie.

Wichtig zu wissen:

Kommt das Gas für die Herstellung von Kohlensäure in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz, muss es besonders rein sein und höchste Qualitätsanforderungen erfüllen.

CO2 kommt in gewerblichen und technischen Bereichen zum Einsatz

Neben dem Karbonisieren von Getränken (Versetzen mit Kohlensäure) kommt Kohlendioxid in zahlreichen weiteren Bereichen zum Einsatz. So zum Beispiel zur Herstellung von Schutzatmosphären in der Verpackungsindustrie oder zum Haltbarmachen von Obst in Warenlagern. Das Gas eignet sich zum Feuerlöschen und dient in fester Form der Kühlung. Als sogenanntes Trockeneis kommt CO2 außerdem zum Reinigen verschiedenster Oberflächen zum Einsatz. Es unterstützt die Ölförderung aus unterirdischen Lagerstätten und dient als Ausgangsstoff für chemische Prozesse.

Kohlensäure und Kohlendioxid: Einsatz in Gewerbe und Industrie

Wie im vorherigen Abschnitt kurz angedeutet, kommt das technische Gas in verschiedensten Bereichen zum Einsatz. Ob als Lebensmittelzusatz oder als Ausgangsstoff für die chemische Industrie, spielt es dabei immer seine besonderen Vorteile aus. Welche das sind und wie sich Kohlensäure und Kohlendioxid im Detail verwenden lassen, zeigt die folgende Tabelle.

BereichEinsatz
Private VerbraucherIm privaten Bereich kommt CO2 in kleinen Gasflaschen für Wassersprudler zum Einsatz. Es ermöglicht die Karbonisierung von Wasser zu Hause und die Eigenherstellung von Getränken mit Kohlensäure.
AquaristikGanz gleich, ob im eigenen Zuhause oder in größeren Anlagen, kommt Kohlendioxid auch in der Aquaristik zum Einsatz. Hier dient es der Versorgung grüner Pflanzen, die den Rohstoff zur Photosynthese benötigen.
Gastronomie und GetränkeherstellerAuch in der Getränkeindustrie ist Kohlendioxid zum Herstellen von Kohlensäure wichtig. Einsatzbereiche finden sich dabei in der Gastronomie (Zapfanlagen) oder in großen Anlagen bei Herstellern für Wasser, Soft-Drinks, Bier, Sekt und andere sprudelnde Getränke.
WeinherstellungNach der Ernte kühlen Weinbauern die Trauben mit festem Kohlendioxid (CO2), um eine spontane Fermentation zu vermeiden. Da das Eis sublimiert und keine Flüssigkeiten zurücklässt, beeinträchtigt es die Qualität der Ware nicht.
Lagerung von Obst und GemüseIn der Landwirtschaft und im Handel lässt sich Kohlenstoffdioxid nutzen, um Obst und Gemüse über Monate hinweg lagern zu können. Denn CO2 verdrängt Sauerstoff und trägt somit zum Verlangsamen des Reifeprozesses bei.
VerpackungsindustrieBei der Verpackung verderblicher Lebensmittel ist Kohlendioxid ein Teil der Schutzatmosphäre. Es verdrängt zusammen mit anderen Gasen Keime, Bakterien sowie Schadstoffe und ermöglicht eine lange Haltbarkeit in frischeähnlicher Qualität.
LebensmittelherstellungIn der Lebensmittelindustrie kommt Kohlenstoffdioxid auf verschiedene Art und Weise zum Einsatz. Neben der Herstellung von Kohlensäure dient es dabei auch als Extraktionsmittel, um beispielsweise Koffein aus Kaffee zu entziehen. Wichtig ist das für die Herstellung entkoffeinierter Kaffeesorten.
FeuerlöschtechnikIn Handfeuerlöschern und Löschanlagen von Silos oder anderen Behältern kommt das Gas ebenfalls zur Anwendung. Grund dafür ist, dass es Sauerstoff aus der Atmosphäre verdrängt und Feuer wirksam erstickt.
KlimatechnikAls Kältemittel ist CO2, hier besser bekannt unter der Bezeichnung R-744, auch in der Klimatechnik gefragt. Vorteil ist die Umweltverträglichkeit, die im Gegensatz zu anderen Kältemitteln deutlich höher ist. Außerdem ermöglicht das Gas durch seine große volumetrische Kälteleistung eine hohe Effizienz von Kühlprozessen verschiedenster Art.
KühltechnikIn der Kühltechnik ist festes Kohlenstoffdioxid ein beliebtes Kühlmittel. Es kommt beispielsweise bei Verpackungen zum Einsatz, um frische Waren gekühlt versenden zu können. Möglich ist das durch die Sublimation von Trockeneis, bei der Feststoffe direkt in die Gasform übergehen und entweichen. Es bleibt keine Feuchtigkeit zurück, die Umverpackungen oder Waren selbst durchnässen und beschädigen könnte.
WärmetechnikMit CO2 gefüllte Wärmerohre kommen mitunter in der Erdwärmetechnik zum Einsatz. Sie nehmen Erdwärme aus der Tiefe auf, übertragen diese an den Wärmepumpenkreislauf und erreichen dabei eine höhere Effizienz als vergleichbare Sole-Systeme.
SchweißtechnikWer schweißen möchte, kann CO2 als Schutzgas nutzen. Zum Einsatz kommt es dabei entweder in reiner Form oder gemischt mit anderen Gasen wie Argon oder Helium.
VeranstaltungstechnikBei Veranstaltungen findet sich wiederum Trockeneis. Es sorgt in Form von qualmenden Eiswürfeln in gekühlten Getränken für Wow-Effekte oder kommt zur Herstellung von Kunstnebel zum Einsatz.
ReinigungstechnikGeht es um die Reinigung von Oberflächen in Fahrzeugen, Maschinen oder anderen Bereichen, ist Kohlenstoffdioxid ebenfalls gefragt. Zumindest dann, wenn es in fester Form als Trockeneis vorliegt. Denn dann lassen sich kleinste Teile davon mit hoher Geschwindigkeit auf verschiedenste Oberflächen schießen. Sie sublimieren dort, dehnen sich stark aus und sprengen Feststoffe, Fette und Öle davon, ohne die Oberflächen zu beschädigen.
ÖlförderungGasförmig ist Kohlenstoffdioxid auch bei der Ölförderung gefragt. Hier pumpen es Betriebe in den Boden, um unterirdische Lagerstätten durchzuspülen und das dort vorhandene Erdöl an die Oberfläche zu befördern.
Power-to-XStehen regenerative Energie zur Verfügung, lassen sich diese mit Wasser und Strom zur Wasserstoffnutzung einsetzen. Mithilfe von CO2 entstehen daraufhin unter anderem flüssige Kraftstoffe, die konventionelle Sorten wie Heizöl oder Diesel teilweise ersetzen können.
ChemieindustrieIn der chemischen Industrie kommt Kohlenstoffdioxid aus Ausgangs- oder Zusatzmittel verschiedenster Prozesse und Stoffe zum Einsatz. Beispiele dafür sind die Herstellung von Harnstoff oder Soda. Gerade bei der Düngemittelproduktion spielt CO2 eine sehr große Rolle.
SchlachtbetriebeUmstritten, aber dennoch häufig genutzt, ist gasförmiges Kohlendioxid auch in Schlachtbetrieben. Hier fahren Anlagenbetreiber Tiere mit einem Fahrstuhl in einen CO2-See, wo sie durch den fehlenden Sauerstoff das Bewusstsein verlieren.
MedizinSelbst in der Medizin kommt Kohlenstoffdioxid zur Anwendung. Ein Beispiel dafür sind mit dem Gas gefüllte Zäpfchen. Lösen sich diese im Darm auf, dehnt sich CO2 aus, um den Stuhlreflex anzuregen. Bei vereinzelten Operationen in Hohlräumen oder Hohlorganen wird CO2 eingeleitet (insuffliert), um bessere Sichtverhältnisse bei minimalinvasiven Eingriffen zu erhalten.
LandwirtschaftWährend Kohlenstoffdioxid in hohen Konzentrationen für Menschen eine Gefahr darstellen kann, ist es für grüne Pflanzen überlebenswichtig. Denn diese nutzen das Gas für die Photosynthese. Manchen Pflanzen reicht der CO2 Gehalt der atmosphärischen Luft allerdings nicht aus, sie könnten durchaus mehr Verstoffwechseln. Mit der CO2-Düngung, bei der Betreiber die Luft in Gewächshäusern mit dem Gas anreichern, sorgen sie für bessere Ausgangsbedingungen und ein noch schnelleres Wachstum vieler Pflanzen.

Ob im privaten Bereich, in der Landwirtschaft oder sogar in der Medizin: Kohlenstoffdioxid und Kohlensäure finden vielfältige Anwendungsgebiete. Ein Grund dafür ist die vielfältige Nutzungsmöglichkeit des Stoffes, zum Beispiel als Gas oder sublimierender Feststoff.

Drei Verfahren zum Herstellen von Kohlensäure und Kohlendioxid

Geht es um die Gewinnung von Kohlenstoffdioxid für Kohlensäure und Co., kommen verschieden Quellen infrage. Die drei Wichtigsten sind:

  • unterirdische Lagerstätten natürlicher oder quelleigener Kohlensäure
  • biogenes Gas aus Fermentationsprozessen wie der Bio-Methanherstellung
  • Prozess-CO2 als Produkt chemischer Produktionsprozesse

Im Folgenden geben wir einen Überblick über die verschiedenen Gewinnungsmöglichkeiten. Zudem zeigen wir auf, welche Rolle diese bei der CO2-Produktion insgesamt spielen.

Quell-Kohlensäure macht etwa ein Viertel des flüssigen CO2 aus

Natürliche Kohlensäure entsteht, wenn Grundwasser durch tiefe Gesteinsschichten sickert. Es nimmt dort CO2 auf und bindet dieses in Form von Kohlensäure, vor allem in vulkanischen Regionen. Zu finden ist die sogenannte Quellkohlensäure darüber hinaus auch in bis zu 3.000 Meter tiefen Lagerstätten, aus denen es über Bohrungen an die Oberfläche gelangt. Neben natürlichem Mineralwasser fördern Produzenten dabei auch mit Feuchtigkeit gesättigte Gase zutage. Sie reinigen diese und führen sie verschiedenen Einsatzbereichen zu.

Übrigens:

In Bezug auf die Herstellung weist natürliche Kohlensäure einige Vorteile auf. So enthält sie wenige Verunreinigungen durch Schwefelverbindungen und Kohlenwasserstoffe, wodurch die Reinigung vergleichsweise einfach ist.

Bei biogenem CO2 aus Fermentationsprozessen schwankt die Qualität

Biokraftstoffe sind seit der EG-Richtlinien zur Förderung der Erzeugung von Bioethanol besonders gefragt und in vielen Bereichen einsetzbar. Hergestellt werden sie in großen Anlagen aus biologischen Ausgangsstoffen wie Getreide, Mais, Zuckerrüben oder Zuckerrohr. Bakterien, Pilz- oder Zellkulturen wandeln den darin enthaltenen Zucker in Alkohol und CO2 um, wobei Experten von der Fermentation sprechen. Das entstehende Kohlendioxid lässt sich dabei auffangen, reinigen und für die weitere Verwendung aufbereiten. Durch die unterschiedliche Zusammensetzung der Ausgangsstoffe stellt das jedoch eine prozesstechnische Herausforderung dar. Denn dadurch schwankt auch die Qualität des biogenen Gases.

Auch chemische Prozesse setzen große Mengen Kohlenstoffdioxid frei

Lukrativer als biogenes CO2 ist die Abspaltung des Gases aus chemischen Prozessen. Hier entsteht es beispielsweise bei der Produktion von Dünger in konstanter Menge und Qualität. Es lässt sich aus dem Endprodukt entziehen und mit einheitlichen Prozessschritten für den weiteren Einsatz aufbereiten. Das Beispiel zeigt im Übrigen, dass CO2 und Kohlensäure, die aus Anlagen, Getränken oder Prozessen entweichen, dem Klima nicht zusätzlich schaden. Sie wären ohnehin in der Umwelt gelandet, ließen sich aber zuvor recyceln.

Die Reinheit als wichtiges Qualitätskriterium für CO2 und Kohlensäure

Ganz gleich, auf welche Art und Weise Hersteller Kohlenstoffdioxid und Kohlensäure beziehen: Geht es um den späteren Einsatz, spielt die Reinheit eine wichtige Rolle. Diese beschreibt, wie viele Fremdgase enthalten sind und lässt sich unter anderem in Prozent angeben. Was das bedeutet, zeigt die folgende Tabelle.

BezeichnungReinheitsgradReinheit ProzentFremdstoffe
Reines Gas2.599,5 %5000 ppm
 2.999,9 %1000 ppm
Hochreines Gas3.599,95 %500 ppm
 4.099,99 %100 ppm
 4.599,995 %50 ppm
 4.999,999 %10 ppm
Ultrahochreines Gas5.599,9995 %5 ppm
 6.099,9999 %1 ppm
 7.099,99999 %0,1 ppm

Die Tabelle zeigt allgemeine Anforderungen an die Reinheitsgrade. Genaue Stoffzusammensetzungen sind den individuellen Produktdatenblättern der Hersteller zu entnehmen.

Während die Anforderungen an technisches CO2 vom Einsatzort abhängen, muss das Gas für die Lebensmittelindustrie eine Reinheit vom mindestens 99 Prozent aufweisen. Üblich sind jedoch Reinheitsgrade von 2.5, 2.9 oder höher. Die Bezeichnung E290 (Zusatzstoff für Lebensmittel) setzt zudem organisatorische Maßnahmen voraus. Wichtig ist dabei zum Beispiel ein HACCP-Konzept (HACCP = Hazard Analysis and Critical Control Point), wobei sich Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen durch eine eindeutige Bezeichnung zurückverfolgen lassen müssen.

Hochreines und ultrahochreines CO2 kommt darüber hinaus in Reinigungsprozessen zum Einsatz. So zum Beispiel als Betriebsgas für Laser, die zum Reinigen von Wafern in der Solarindustrie eingesetzt werden.

Wichtig zu wissen:

Die Preise von Kohlendioxid und Kohlensäure hängen ebenfalls von der Reinheit ab. Wegen aufwendiger Verfahren kosten die Mittel bei hoher Reinheit in der Regel mehr als bei geringen Reinheitsgraden.

So beziehen und lagern Kunden aus Gewerbe und Industrie das Gas

Wer Kohlensäure benötigt, bekommt in der Regel Kohlendioxid in Flaschen, Gasflaschenbündeln und mit Tankwagen angeliefert. Durch die speziellen Stoffeigenschaften liegt es dabei meist in flüssiger Form vor. Diese erreichen Hersteller durch starkes Verdichten (Hochdruck-CO2) oder Verdichten und Kühlen (Niederdruck-CO2) des eigentlich gasförmigen Stoffs.

Hochdruck-CO2 liegt bis zu 31 Grad Celsius in flüssiger Form vor

Beziehen Verbraucher den Rohstoff in Gaskartuschen oder Gasflaschen, handelt es sich in der Regel um Hochdruck-CO2. Dieses liegt in flüssiger sowie gasförmiger Form vor, wobei die Entnahme in der Regel gasförmig erfolgt. Der Druck hat üblicherweise einen Wert von 50 bis 70 bar und hängt von der Temperatur sowie dem Füllgrad des Behälters ab. Die folgende Übersicht zeigt typische Flaschenmaße und Füllmengen im Überblick.

Übliche Kohlendioxid Gasflaschen Produktdaten:

CO2 GasflaschenGrößeFüllmengeDurchmesserHöheGesamtgewicht
Kartusche /
CO2-Zylinder
0,5 kg425 g60 mm356 mm1,6 kg
Gasflasche2 kg2 kg115 mm435 mm5,4 kg
Gasflasche8 Liter6 kg171 mm630 mm16 kg
Gasflasche13 Liter10 kg204 mm720 mm33 kg
Gasflasche13 Liter10 kg140 mm1.055 mm30 kg
Gasflasche27 Liter20 kg204 mm1.200 mm60 kg
Gasflasche40 Liter30 kg204 mm1.630 mm79 kg
Gasflasche50 Liter37,5 kg204 mm1.655 mm100 kg
Gasflaschenbündel600 Liter450 kg980 x 720 mm1.900 mm1.420 kg

Wer CO2 flüssig entnehmen möchte, etwa zur Trockeneisherstellung, zur Kühlung von Bauteilen oder zum Befüllen von Soda-Behältern, benötigt eine CO2-Gasflasche mit Steigrohr. Das Entnahmeventil ist dabei mit einem Rohr verbunden, das im Inneren bis zum Boden reicht. Es befindet sich in der flüssigen Phase und lässt diese beim Öffnen heraus. CO2-Gasflaschen mit Steigrohr sind unbedingt stehend und ohne Druckminderer zu verwenden.

Übrigens:

Ob es sich um eine CO2-Gasflasche mit oder ohne Steigrohr handelt, lässt sich einfach erkennen. Ist ein Steigrohr vorhanden, findet sich ein großes „T“ oder ein roter Aufkleber sichtbar auf der Flaschen. Gasflaschen ohne Steigrohr haben hingegen einen gelben Aufkleber.

Reichweite der Gasflaschen hängt vom Einsatz und der Füllung ab

Wie lange reicht eine CO2-Gasflasche und welche Größe benötige ich? Eine Antwort auf diese Frage hängt von der Flaschengröße und dem Einsatz ab. Mit einer 10 kg Gasflasche für Kohlendioxid lassen sich etwa 1.400 bis 2.000 Liter Getränke mit Kohlensäure versetzen oder ca. 3.000 Liter Bier zapfen. Handelsübliche Soda-Kartuschen (425 g) lassen sich mit einer 10 kg Gasflasche etwa 20- bis 25-mal befüllen.

Industrielle Verbraucher lagern Kohlendioxid in isolierten Gastanks

Wer große Mengen CO2 für technische Prozesse, gewerbliche Anlagen oder Löschsysteme benötigt, muss diese nicht in Flaschen beziehen. In diesem Fall füllen Lieferanten Kohlendioxid vom Tankwagen direkt in spezielle Lagertanks auf dem Betriebsgrund. Das Besondere: Es handelt sich dabei um tiefkalt verflüssigtes Kohlendioxid. Dieses hat eine sehr niedrige Temperatur und lässt sich auch mit geringeren Drücken flüssig bevorraten. Infrage kommt es unter anderem als Prüf- und Kalibriergas, als Spülgas, in Laboren, als Lasergas, in der Elektro- und Photovoltaikindustrie oder in der Lebensmitteltechnik.

Lagertanks für tiefkalt verflüssigtes CO2 eignen sich für Großverbraucher. Sie reduzieren den logistischen Aufwand und ermöglichen das Aushandeln besserer Konditionen. Wer sich für eine solche Anlage interessiert, kann diese kaufen oder mieten, wie wir im Betrag CO2-Tank für Kohlendioxid erklären.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Kohlensäure und Kohlendioxid

Was ist Kohlensäure und was unterscheidet sie von CO2?

Kohlensäure (H2CO3) ist das Reaktionsprodukt von Wasser und Kohlendioxid (CO2). Bei Letzterem handelt es sich um ein Gas, das unter anderem in unserer Atemluft enthalten ist. Wer Kohlensäure kaufen möchte, erhält Kohlendioxid in Kartuschen, Flaschen oder Tanks, die vor Ort unter hohem Druck in Flüssigkeiten gepresst wird, um diese zu karbonisieren (mit Kohlensäure zu versetzen).

Wie lassen sich Kohlensäure und CO2 gewinnen?

Natürliche Kohlensäure ist in unterirdischen Wasserschichten enthalten. Sie entsteht, wenn Wasser durch vulkanisches Gestein sickert und dort gespeichertes Kohlendioxid aufnimmt. Sie lässt sich mittels Bohrungen zu Tage befördern. Da natürliche Kohlensäure vergleichsweise rein ist, lässt sich die Aufbereitung einfacher realisieren. Darüber hinaus entsteht Kohlenstoffdioxid auch bei Fermentationsvorgängen in Biomethananlagen und technischen Prozessen, etwa bei der Herstellung von Dünger. Im ersten Fall ist die Aufbereitung schwierig, da die Stoffqualität durch unterschiedliche Ausgangsstoffe schwankt. CO2 aus technischen Prozessen hat hingegen immer die gleiche Qualität, was nachfolgende Aufbereitungs-/Reinigungsprozesse erleichtert.

In welchen Bereichen kommt Kohlendioxid zum Einsatz?

Die Einsatzbereiche sind weit gefächert. So kommt das Gas zur Herstellung von Kohlensäure in Getränken zum Einsatz (privat, Gastronomie, Industrie). Es lässt sich zum Düngen von Aquarien sowie Gewächshäusern nutzen und in Löschanlagen einsetzen. Weiterhin eignet sich Kohlendioxid als Spülgas, zum Herstellen von Schutzatmosphären, zum Betäuben von Tieren oder sogar als Abführmittel in Zäpfchen. In der Elektro- und Photovoltaikindustrie kommt es zudem als Laser- und Reinigungsgas zum Einsatz.

Was unterscheidet Hochdruck- und Niederdruck-CO2?

Bei beiden Formen handelt es sich um (teilweise) verflüssigtes Kohlendioxid. Hochdruck-CO2 wird dazu stark verdichtet. Es lässt sich in Kartuschen, Zylindern, Gasflaschen oder Gasflaschenbündeln bevorraten und liegt meist in flüssiger sowie gasförmiger Form vor. Niederdurck-CO2 ist tiefkalt verflüssigtes Gas. Es wurde stark herabgekühlt, um den flüssigen Zustand stabil auch bei geringeren Drücken zu halten. Für die Lagerung sind jedoch spezielle Kryobehälter oder isolierte Gastanks nötig.

Wann eignet sich der Bezug von Kartuschen und Gasflaschen?

Kartuschen und CO2-Zylinder eignen sich zur Kohlensäure-Herstellung (Karbonisierung) mit Wassersprudlern im privaten Bereich. Kohlendioxid-Gasflaschen eignen sich darüber hinaus im gewerblichen Bereich. Etwa für Schankanlagen, Handwerker und gewerbliche Verbraucher kleiner sowie mittlerer Mengen.

Wann brauche ich eine CO2-Gasflasche mit Steigrohr?

Erfordern Prozesse den Einsatz von Kohlendioxid in flüssiger Form, ist eine Gasflasche mit Steigrohr nötig. Dabei ist das Ventil mit einem Rohr verbunden, welches im Inneren bis über den Boden der Flasche reicht. Einsatzbereiche sind unter anderem Löschanlagen oder Pelletizer zur Herstellung von Trockeneis.

Darf ich eine CO2-Gasflasche mit Steigrohr mit Druckminderer benutzen?

Nein. Das ist nicht möglich, da Druckminderer für Gase ausgelegt sind. Aus CO2-Gasflaschen mit Steigrohr tritt der Rohstoff in flüssiger Form aus. Die schlagartige Entspannung benötigt viel Wärme aus der Umgebung und führt zum Vereisen des Ventils.

Wann lohnt sich der Einsatz von Tanks für tiefkalt verflüssigtes CO2?

Gastanks für tiefkalt verflüssigtes Kohlendioxid kommen in gewerblichen sowie industriellen Anlagen mit hohem Verbrauch zum Einsatz. Sie bevorraten große Mengen CO2 in flüssiger Form und vereinfachen die Logistik. Das Gas steht bei Bedarf in flüssiger Form zur Verfügung. Es lässt sich mit speziellen Verdampfern in die Gasform überführen und durch höhere Abnahmemengen meist auch günstiger beziehen.

Author: Marc Bode

Marc Bode

Marc ist Geschäftsführer bei Gasido. Er arbeitet seit 2009 in der Energiebranche und hat seine Ausbildung bei einem Flüssiggasanbieter gemacht. Seitdem war der Gas-Experte in vielen verschiedenen Funktionen tätig. Gasido.de wurde im Jahr 2017 gegründet und ist seit Anfang 2020 Teil seiner Unternehmungen.